Baumstandortsanierung

Wir sehen bei einem Baum seine Krone und sein Blattwerk und auch noch den Stamm.
Seine Wurzeln sehen wir für gewöhnlich nicht, es sei denn wir setzen mal wieder mit dem Rasenmäher auf eine oberflächlich verlaufende Wurzel auf. Vielleicht stolpern wir auch, ins Smartfone vertieft über eine. In der Stadt wohl eher unwahrscheinlich, da sie dort meist mit Betonplatten abgedeckt sind. Aber sollten wir und doch einmal in eine, der immer seltener werdenden größeren Grünanlagen verirren, kann uns dieses Schicksal durchaus ereilen.

Alles was wir von einem Baum sehen wird versorgt von den Teilen, die wir nicht sehen.
Es findet sich unterirdisch ein ähnlich großer Teil des Baumes, wie oberirdisch.

Ganz grob eingeteilt hat der Wurzelbereich 3 Hauptaufgaben:
1. Standfestigkeit
2. Wasserversorgung
3 Nährstoffversorgung

Die in letzter Zeit gefundenen Hinweise über Austausch mit Artgenossen über das Wurzelwerk mit Hilfe des Pilzmycels lasse ich hier mal beiseite.
Würden wir es dazunehmen müsste man sagen, dass sich im städtischen Bereich diverse Bäume in Isolationshaft mit Mangelernährung befinden.
Ihr Erscheinungsbild ist leider dementsprechend.

Die Frage, ob ein Baum fühlt oder nicht brauchen wir nicht zu bewegen.
Vielleicht ist der Mensch in seinem Wesen ein rein egoistisches Wesen, aber dann stellt sich immer noch die Frage:
ein kluges, oder ein dummes?

Was benötigt ein Baum zum Leben?

Sonnenlicht, meist ist es in ausreichender Menge vorhanden.

Kohlendioxid, auch dies ist vorhanden.

Wasser, hier wird es zuhends schwieriger für Bäume. Das rasch auf der Gehwegplatte dahinfließende Regenwasser hilft ihm nichts.
Die Grundwasserspiegel in den Städten sind meist abgesenkt.

Nährstoffe, in der Stadt wohl eher Mangelware. Selbst in Parkanlagen ist ein guter Boden-Nährstoffkreislauf eher selten anzutreffen.

Sauerstoff, für jeden biologischen Prozeß benötigt der Baum Energie, wie jede andere Lebensform auch. Diese gewinnt er aus der durch Photosynthese gebildeten Glucose und Sauerstoff ( Photosynthese Rückwärts). Also auch für Nährstoff- und Wasseraufnahme. Die Wurzeln brauchen Sauerstoff, um arbeiten zu können. Hier spricht man auch von Bodenluft.
Darun sterben die meisten Pflanzen ab, wenn sie im Wasser stehen. Die Wurzeln sind nicht mehr in der Lage, aus Sauerstoffmangel, die Pflanze zu versorgen. Also auch nicht mit Wasser. Wie sieht es mit unseren Stadtbäumen aus? Zugepflastert, Asphalt oder durch Autos, Baumaschinen, Fußgänger stark verdichtete Böden.

Die Grundidee einer Baumstandortsanierung ist ganz simpel:
wir geben dem Baum was er braucht.


Durch Vergrößerung der "Baumscheibe- nicht versiegelter Bereich um den Baum" kann mehr Wasser in den Boden eindringen. Zusätzlich wird der Gasaustausch grundsätzlich ermöglicht, damit kann der Sauerstoffgehalt im Boden ansteigen.
Es gibt derweil drainfähige Beläge, die eine deutlich verbesserte Wasser- und Sauerstoffversorgung sicherstellen.
Am besten ist natürlich überhaupt kein Belag, da hierdurch die Möglichkeit für ein brauchbares Bodenleben mit Aussicht auf einen Nährstoffkreislauf geschaffen wird.
Bodenverdichtungen können mittels Druckluftlanzen gelockert werden.
Dünger, Hilfsstoffe - wie Wasserspeicher, Bodenpilze und anderes können mittels Druckluft injeziert werden.

Auch kann durch bauliche Maßnahmen der Eintrag von Tausalz verringert werden.

Der Bereich Bodenaufbesserung mittels Druckluftlanze ist in Vorbereitung.